Missionare im kolonialen Afrika

Freitag, 30. September 2022

Die Benediktiner von St. Ottilien lesen ihre Geschichte neu

St. Ottilien, westlich von München, gilt als das älteste Missionshaus in Deutschland. Bis heute befindet sich dort die Leitung einer weltweit tätigen Ordensgemeinschaft, der Missionsbenediktiner von St. Ottilien. Dieser Missionsorden wirkt seit 1887 von Deutschland aus in anderen Kontinenten.

Die mit Vehemenz ausgebrochenen zeitgenössischen Diskurse um den Zusammenhang von Mission und Kolonialismus fordern diese Gemeinschaft heraus, einen neuen Blick auf die eigene Geschichte zu werfen. Dabei geht es um Nähe und Distanz zur kolonialen Herrschaft, um die Interaktionen mit der indigenen Bevölkerung und die Wahrnehmung vorgefundener Kulturen, um den Umgang mit kulturellem Erbe und etwaige Restitutionen, um Transformationen und Ermächtigung, um wahrgenommene und verpasste Chancen.

Mit Hilfe mehrere Fachleute, die sich intensiv mit der Geschichte der Missionsbenediktiner in Afrika befasst haben, soll eine ‚Relecture‘ dieser bayerisch-ostafrikanischen Geschichte versucht werden. Eine besondere Note bekommt der Nachmittag durch die Teilnahme von Missionsbenediktinern aus Afrika, die Erben und Nachfolger dieser Geschichte sind.
 

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Programm

Freitag, 30. September 2022


I. Neue Fragen an eine alte Geschichte

15.30 Uhr    
Begrüßung und Einführung
Dr. Johannes Schießl, Studienleiter an der Katholischen Akademie in Bayern
Abtpräses Jeremias Schröder OSB, Erzabtei St. Ottilien

15.45 Uhr
Kolonial vereint? Christliche Missionen in Deutsch-Ostafrika
Prof. Dr. Bettina Brockmeyer, Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Gießen

Mythos und historische Realität. Ottilianische Missionsgeschichte zwischen Quellen und Ideologie  
Prof. Dr. Sigrid Albert, Professorin für Soziologie und Kulturwissenschaften an der Universität des Saarlandes

16.30 Uhr    Pause

16.45 Uhr
„Mit dem Boden wird das Volk selbst auch veredelt werden.“ Abt Norbert Webers Konzept für die missionarische Arbeit in seiner Schrift „Euntes in mundum universum“
Prof. Dr. Johannes Mahr, apl. Professor em. am Institut für Philologie der Universität Würzburg

Die afrikanische Sicht – eine Erwiderung
Abt Christian Temu OSB, Ndanda/Tansania

17.15 Uhr    Diskussion

18.00 Uhr    Abendessen

II. Missionarische Sammlungen

19.00 Uhr    
Grundsätzliche Überlegungen
Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer von Justitia et Pax, Berlin

19.20 Uhr
Das Missionsmuseum St. Ottilien – Kurzfilm

19.30 Uhr
Umgang mit dem Erbe: Bewahrung, Erschließung, Restitution?
Tanja Holthausen M.A., stellv. Leiterin des Missionsmuseums der Erzabtei St. Ottilien

19.50 Uhr    Diskussion

20.30 Uhr    Ende der Tagung

Moderation: Dr. Johannes Schießl


Corona-Regeln: Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung aktuellen rechtlichen Vorgaben zum Infektionsschutz. Wir empfehlen das Tragen einer Maske, wo Abstände nicht eingehalten werden können.

Kosten: Für die Veranstaltung gelten folgende Preise pro Person (die Preise in Klammern gelten für Studierende bis zum vollendeten 30. Lebensjahr und für Schüler*innen):

Teilnahme am Programm mit Pausenkaffee
(ohne Übernachtung, ohne Frühstück und Abendessen):
25,-- €    (erm. 5,-- €)

Abendessen
15,-- €

Übernachtung mit Frühstück
EZ in der Katholischen Akademie 70,-- € (AUSGEBUCHT!)
DZ in der Katholischen Akademie 45,-- € (AUSGEBUCHT!)

Stornofrist: Bei Absage nach Anmeldeschluss stellen wir Ihnen 90 % der gebuchten Leistungen aus Übernachtung und Mahlzeiten als Stornogebühr in Rechnung, und zwar unabhängig vom Grund Ihrer Absage. Wir empfehlen Ihnen, eigenständig eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen.