Die Benediktiner von St. Ottilien lesen ihre Geschichte neu
St. Ottilien, westlich von München, gilt als das älteste Missionshaus in Deutschland. Bis heute befindet sich dort die Leitung einer weltweit tätigen Ordensgemeinschaft, der Missionsbenediktiner von St. Ottilien. Dieser Missionsorden wirkt seit 1887 von Deutschland aus in anderen Kontinenten.
Die mit Vehemenz ausgebrochenen zeitgenössischen Diskurse um den Zusammenhang von Mission und Kolonialismus fordern diese Gemeinschaft heraus, einen neuen Blick auf die eigene Geschichte zu werfen. Dabei geht es um Nähe und Distanz zur kolonialen Herrschaft, um die Interaktionen mit der indigenen Bevölkerung und die Wahrnehmung vorgefundener Kulturen, um den Umgang mit kulturellem Erbe und etwaige Restitutionen, um Transformationen und Ermächtigung, um wahrgenommene und verpasste Chancen.
Mit Hilfe mehrere Fachleute, die sich intensiv mit der Geschichte der Missionsbenediktiner in Afrika befasst haben, soll eine ‚Relecture‘ dieser bayerisch-ostafrikanischen Geschichte versucht werden. Eine besondere Note bekommt der Nachmittag durch die Teilnahme von Missionsbenediktinern aus Afrika, die Erben und Nachfolger dieser Geschichte sind.
I. Neue Fragen an eine alte Geschichte
15.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Dr. Johannes Schießl, Studienleiter an der Katholischen Akademie in Bayern
Abtpräses Jeremias Schröder OSB, Erzabtei St. Ottilien
15.45 Uhr
Kolonial vereint? Christliche Missionen in Deutsch-Ostafrika
Prof. Dr. Bettina Brockmeyer, Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Gießen
Mythos und historische Realität. Ottilianische Missionsgeschichte zwischen Quellen und Ideologie
Prof. Dr. Sigrid Albert, Professorin für Soziologie und Kulturwissenschaften an der Universität des Saarlandes
16.30 Uhr Pause
16.45 Uhr
„Mit dem Boden wird das Volk selbst auch veredelt werden.“ Abt Norbert Webers Konzept für die missionarische Arbeit in seiner Schrift „Euntes in mundum universum“
Prof. Dr. Johannes Mahr, apl. Professor em. am Institut für Philologie der Universität Würzburg
Die afrikanische Sicht – eine Erwiderung
Abt Christian Temu OSB, Ndanda/Tansania
17.15 Uhr Diskussion
18.00 Uhr Abendessen
II. Missionarische Sammlungen
19.00 Uhr
Grundsätzliche Überlegungen
Dr. Jörg Lüer, Geschäftsführer von Justitia et Pax, Berlin
19.20 Uhr
Das Missionsmuseum St. Ottilien – Kurzfilm
19.30 Uhr
Umgang mit dem Erbe: Bewahrung, Erschließung, Restitution?
Tanja Holthausen M.A., stellv. Leiterin des Missionsmuseums der Erzabtei St. Ottilien
19.50 Uhr Diskussion
20.30 Uhr Ende der Tagung
Moderation: Dr. Johannes Schießl
Corona-Regeln: Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung aktuellen rechtlichen Vorgaben zum Infektionsschutz. Wir empfehlen das Tragen einer Maske, wo Abstände nicht eingehalten werden können.
Kosten: Für die Veranstaltung gelten folgende Preise pro Person (die Preise in Klammern gelten für Studierende bis zum vollendeten 30. Lebensjahr und für Schüler*innen):
Teilnahme am Programm mit Pausenkaffee
(ohne Übernachtung, ohne Frühstück und Abendessen):
25,-- € (erm. 5,-- €)
Abendessen
15,-- €
Übernachtung mit Frühstück
EZ in der Katholischen Akademie 70,-- € (AUSGEBUCHT!)
DZ in der Katholischen Akademie 45,-- € (AUSGEBUCHT!)
Stornofrist: Bei Absage nach Anmeldeschluss stellen wir Ihnen 90 % der gebuchten Leistungen aus Übernachtung und Mahlzeiten als Stornogebühr in Rechnung, und zwar unabhängig vom Grund Ihrer Absage. Wir empfehlen Ihnen, eigenständig eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen.