Anthropologische Ausgangspunkte – christliche Grundlagen – posthumanistische Entwicklungen
Was heißt es heute angesichts der ethisch-politischen, technischen und ökologischen Herausforderungen, Mensch zu sein und stets neu darum zu ringen, Mensch zu werden? Ist die Idee der unbedingten Würde des Menschen (noch) eine konsensfähige Grundlage kosmopolitischer Ethik? Welche Rolle spielt das christliche Menschenbild in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft? Was kann es von der philosophisch-humanwissenschaftlichen Anthropologie sowie jüdischen und islamischen Perspektiven lernen? Welche ethisch-politische Orientierungskraft hat die Synthese aus philosophischem und christlichem Humanismus, der die europäische Kultur maßgeblich prägte, heute noch? Müssen wir die Beziehung von Mensch und Natur sowie von Mensch und Technik radikal neu denken?
Post- und transhumanistische Ansätze fordern eine Neuorientierung. Dem Humanismus liege ein ökologisch nicht haltbarer „Gattungsegoismus“ zugrunde. Die Zukunft werde evolutionär durch ein technisches enhancement des Menschen sowie eine ihm überlegene digitale Rationalität von Algorithmen bestimmt. Die zunehmend plurale Gesellschaft scheint sich vom christlich-humanistischen Amalgam des Bildes vom Menschen zu emanzipieren. Braucht die globale, technologisch geprägte Zivilisation eine neue Verständigung darauf, was den Anspruch und die Verantwortung des Menschseins ausmacht?
In Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der LMU und der Katholischen Akademie in Bayern sowie der Stiftung für kulturelle Erneuerung sollen Expert*innen verschiedener Disziplinen und Religionen zusammenkommen und gemeinsam mit den Teilnehmer*innen ihre unterschiedlichen Perspektiven diskutieren. Im Fokus stehen dabei ethisch-anthropologische Fragen.
17.00 Uhr Ankommen und Imbiss
18.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Auf der Suche nach der Zukunft des Humanismus
18.20 Uhr
Humanität. Über den Geist der Menschheit
Prof. em. Dr. Volker Gerhardt, Professor für Praktische Philosophie, Rechts- und Sozialphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin
18.45 Uhr
Die Praxis der Menschenwürde – eine christliche Perspektive
Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins, Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Münster
19.15 Uhr
Diskussion: Mensch werden und Mensch sein in spätmoderner Gesellschaft
Moderation: Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Professorin für Moraltheologie an der Universität Augsburg
20.00 Uhr Komplet
Quellen des Humanismus
9.00 Uhr
Die Ethik der Stoa als wegweisendes Erbe für den Humanismus
Prof. em. Dr. Maximilian Forschner, Professor für Philosophie an der Universität Erlangen-Nürnberg
9.30 Uhr
Theozentrischer Humanismus. Impulse von Jacques Maritain – heute noch relevant?
Dr. Arnd Küppers, Wissenschaftlicher Referent und stellv. Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach
10.00 Uhr
Diskussion: Humanismus – eine Selbstvergewisserung
Moderation: Prof. Dr. Michelle Becka, Professorin für Christliche Sozialethik an der Universität Würzburg
10.30 Uhr Imbiss-Pause
Christlicher Humanismus
11.00 Uhr
Das Konzept des christlichen Humanismus in der Sozialverkündigung der Kirche
Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer, Professorin für Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Freiburg i. Br.
11.30 Uhr
Eingebettetes Menschsein
Prof. Dr. Jochen Ostheimer, Professor für Christliche Sozialethik an der Universität Augsburg
12.00 Uhr
Diskussion: Humanismus und Katholische Sozialethik
Moderation: Prof. Dr. Gerhard Kruip, Professor für Christliche Anthropologie und Sozialethik an der Universität Mainz
12.30 Uhr Mittagessen
Posthumanistische Herausforderungen
14.00 Uhr
Menschheit 2.0. Post- und trans-humanistische Perspektiven
Prof. Dr. Stefan Sorgner, Professor für Philosophie an der John Cabot University in Rom
14.30 Uhr
Humanökologie – eine Alternative zum Post- und Transhumanismus?
Prof. Dr. Harald Lesch, Professor für Physik an der LMU München und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München
15.00 Uhr
Diskussion: Herausforderungen des Humanismus durch moderne Technik
Moderation: Prof. Dr. Anna-Maria Riedl, Juniorprofessorin für christliche Sozialethik mit Schwerpunkt nachhaltige Entwicklung an der Universität Bonn
15.30 Uhr Imbiss-Pause
Menschenbild
16.00 Uhr
Menschenbilder aus der Sicht der abrahamitischen Religionen
17.00 Uhr
Podiumsdiskussion: Menschenbilder in pluraler Gesellschaft
Moderation: Prof. Dr. Hansjörg Schmid, Professor für interreligiöse Ethik und christlich-muslimische Beziehungen an der Universität Fribourg
18.00 Uhr Vesper und Ausklang der Tagung
Unsere Kooperationspartner dieser Tagung sind:
der Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der LMU und die Stiftung für kulturelle Erneuerung
Corona-Regeln: Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung aktuellen rechtlichen Vorgaben zum Infektionsschutz. Wir empfehlen das Tragen einer Maske, wo Abstände nicht eingehalten werden können.
Kosten: Für die Veranstaltung gelten folgende Preise pro Person (die Preise in Klammern gelten für Studierende bis zum vollendeten 30. Lebensjahr und für Schüler*innen):
Teilnahme am Programm mit Pausenimbissen
(ohne Übernachtung, Frühstück und Mittagessen):
70,-- € (erm. 15,-- €)
Gesamtarrangement pro Person: Teilnahme mit Übernachtung, Frühstück, Mittagessen und Pausenimbissen
EZ in der Katholischen Akademie 157,-- € (erm. 102,-- €)
DZ in der Katholischen Akademie 132,-- € (erm. 77,-- €)
Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.
Sozial-Ticket: Wer aus finanziellen Gründen an der Teilnahme gehindert ist, kann einen Rabatt in Höhe von 50,-- € in Anspruch nehmen. Bitte geben Sie dies bei der
Anmeldung an!
Stornofrist: Bei Absage nach Anmeldeschluss stellen wir Ihnen 90 % der gebuchten Leistungen aus Übernachtung und Mahlzeiten als Stornogebühr in Rechnung, und zwar unabhängig vom Grund Ihrer Absage. Wir empfehlen Ihnen, eigenständig eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen.
Titelbild: homo vitruvianus / Wikimedia Commons
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