Körper, Eros, Identität

Freitag, 08. April 2022

Samstag, 09. April 2022

Sexualität und gelingende Beziehungen vom Rand her gesehen

Hier finden Sie die Links zur Online-Teilnahme!

Digitalteilnahmegebühr: kostenfrei

Links zur digitalen Teilnahme
Freitag, 8. April 2022, 13:30-19:30 Uhr:
https://youtu.be/BBS3TeiFZW4

Lesung „Blaue Frau“, Freitag, 8. April, 20:30-21:30 Uhr:
https://youtu.be/x_k2cw8dv48

Samstag, 9. April 2022, 9:00 -18:30 Uhr:
https://youtu.be/3d5eK0R-ukA

Antike Monumente zeugen von einem unverkrampften Umgang mit dem Körper und dem Eros, auch mit geschlechtlichen Besonderheiten. Das Christentum blickt hingegen auf die Geschichte einer stark kontrollierten, tabuisierten und strafbewehrten Sexualitätskultur zurück. Bei den Themen Körper, Eros und Geschlechtsidentität scheinen Katholische Positionen heute zwischen Lehramt, Kirchenrecht und den Bedingungen spätmodernen Lebens weitgehend festgefahren. Nach den skandalösen Taten sexualisierter Gewalt und ihrer Vertuschung ist ein Neuanfang bitter vonnöten.

Deshalb wollen wir historisch-kritisch nach dem Umgang der Kirche mit den Körpern schauen. Wann wurden welche Weichen (falsch) gestellt? In der Frage nach Sexualität zwischen Natur und Kultur blicken wir auf Patristik, Gnosis und Manichäismus, auf das Mittelalter und die frühe Neuzeit und auf die päpstliche Lehre über die Körper im 20. Jahrhundert.

In Religionen und religiös geprägten Kulturen finden sich auch Perspektiven auf Sexualität und Körperlichkeit, die durch Lebensfreude und Vielfalt geprägt sind. Das zweite Panel untersucht Erotik im Islam, Lust und Sexualität im Buddhismus, Liebe, Lust und Leiden in der Bibel sowie die besondere Bedeutung von Ambiguität und fragt damit implizit: Warum gibt es keine positive christliche Eros-Lehre?

Schließlich steht die Frage nach sexuellen Identitäten auch im theologischen Raum: Geschlechtsidentität entwickelt sich in komplexen Prozessen der Erfahrung des geschlechtlichen Körpers, der Erfüllung, Abgrenzung und Kränkung im transgenerationalen Familienroman. Was sind die philosophischen Bedingungen, unter denen von Identität gesprochen wird? Welche Bedeutung hat Sexualität für eine gelungene Menschwerdung?

Die Katholischen Akademien in München, Hannover und Frankfurt flankieren so die Diskussionen des Forums 4 des Synodalen Wegs (Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft). Die Internationale Tagung schließt eine Reihe von fünf namhaften und zum Teil digital dokumentierten Tagungen des Leiterkreises der Katholischen Akademien in den Jahren 2020 bis 2022 ab. Als Ganze haben sie das Ziel, die Diskussionen des Synodalen Wegs wissenschaftlich und diskursiv zu begleiten. In allen Panels versteht sich der erste Vortrag als Einleitungsvortrag aus der Vogelperspektive, dem zwei bzw. drei Fokusvorträge von je gut 30 Minuten folgen. Ganz gezielt besetzen wir die Vorträge nicht mit Vertretern und Vertreterinnen der systematisch-theologischen Fächer und des Kirchenrechts; denn diese Disziplinen haben sich bereits umfangreich zu Wort gemeldet und ihre Fronten geklärt. Die gewählten Fachperspektiven könnten Bewegung und Überraschungen in die Debatte bringen.

Für eine Erdung und Rückbindung an den (inner-)kirchlichen Dialog sorgen jeweils mindestens zwei weltkirchliche, synodale und/oder Betroffenen-Repliken, jeweils am Ende der Panels.
 


Tagungsort (Präsenzteilnahme)
Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt am Main
Telefon 069 8008718400

Präsenzteilnahmegebühr: 40 € / 25 €
Bitte anmelden bei: s.koerber@bistumlimburg.de

Digitalteilnahmegebühr: kostenfrei

Links zur digitalen Teilnahme
Freitag, 8. April 2022, 13:30-19:30 Uhr:
https://youtu.be/BBS3TeiFZW4

Lesung „Blaue Frau“, Freitag, 8. April, 20:30-21:30 Uhr:
https://youtu.be/x_k2cw8dv48

Samstag, 9. April 2022, 9:00 -18:30 Uhr:
https://youtu.be/3d5eK0R-ukA

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Programm

Freitag, 8. April 2022
 

PANEL 1 Geschichte
13.30 Uhr
Begrüßung und Einführung in die Tagung

14.00 Uhr
Die Kultur der Sexualität
Dr. Guido Sprenger, Heidelberg

15.00 Uhr
Tempel und Kerker. Körper und Sexualität im spätantiken Christentum zwischen Bibel und Gnosis
DDr. Theresia Heimerl, Graz

Pause

16.30 Uhr
In Gleichheit Beziehungen leben – Ehe (und Sexualität) im Mittelalter
Dr. Ines Weber, Linz

17.30 Uhr
Besser keusch als verdammt? – Das päpstliche Lehramt im 20. Jahrhundert und sein Weg in die Sackgasse
Dr. Matthias Daufratshofer, Münster
 

18.30 Uhr
Repliken aus Weltkirche, von Betroffenen und Synodalen,
Gespräch


Pause

20.30 Uhr
Lesung: Antje Rávik Strubel, Blaue Frau
Deutscher Buchpreis 2021

21.30 Uhr
Ende des ersten Veranstaltungstags
 

Samstag, 9. April 2022
 

PANEL 2 Kultur des Eros
9.00 Uhr
Verhärtungen – Eros zwischen Sünde und Identität in Islam und Katholizismus
Dr. Thomas Bauer, Münster

10.00 Uhr
Lust und Sexualität im Buddhismus
Dr. Carola Roloff, Hamburg

11.00 Uhr
Er erkannte sie, und sie wusch ihm die Füße. Von der unwiderstehlichen Leidenschaft der biblischen Liebe
Dr. Simone Paganini, Aachen

12.00 Uhr
Repliken aus Weltkirche, von Betroffenen und Synodalen,
Gespräch


Pause

PANEL 3 Identität
14.00 Uhr
Identität, Individuation und die kosmische Unentbehrlichkeit des Menschen
Dr. Anton Friedrich Koch, Heidelberg

15.00 Uhr
Männlich, weiblich, divers. Wie entwickelt sich Geschlechtidentität?
Dr. Ilka Quindeau, Frankfurt

Pause

16.30 Uhr
Die Bedeutung von Sexualität für eine gelungene Menschwerdung
Dr. Heinz -Jürgen Voß, Merseburg

17.30 Uhr
Repliken aus Weltkirche, von Betroffenen und Synodalen,
Gespräch


18.30 Uhr
Ende des Synodalforums
 

Referent*innen

Dr. Guido Sprenger, Professor am Institut für Ethnologie, Universität Heidelberg
DDr. Theresia Heimerl, a.o. Professorin am Institut für Religionswissenschaften, Universität Graz
Dr. Ines Weber, Professorin am Institut für Kirchengeschichte und Patrologie, Universität Linz
Dr. Matthias Daufratshofer, wiss. Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte, Universität Münster
Antje Rávik Strubel, Schriftstellerin und Übersetzerin, Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften, Trägerin des Deutschen Buchpreises 2021
Dr. Thomas Bauer, Professor für Islamwissenschaft und Arabistik, Universität Münster
Dr. Carola Roloff, Gastprofessorin im Bereich Buddhismus und Dialog in Modernen Gesellschaften, Akademie der Weltreligionen, Universität Hamburg
Dr. Simone Paganini, Professor für Bibeltheologie, RWTH Aachen
Dr. Anton Friedrich Koch, em. Professor für Philosophie, Universität Heidelberg
Dr. Ilka Quindeau, praktizierende Psychotherapeutin, Fellow am Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin
Dr. Heinz-Jürgen Voß, Professor für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung, Hochschule Merseburg
 

Repliken

Hendrik Johannemann, Wiss. Mitarbeiter, FU Berlin, Mitglied im Synodalforum 4 „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“
Matthias Katsch M.A., Mitglied der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, Mitbegründer des „Eckigen Tischs“ und der internationalen Vereinigung ECA – Ending Clergy Abuse
Mara Klein, stud. Kath. Religion und Englisch Universität Halle-Wittenberg, nichtbinäres U30 Mitglied der Synodalversammlung
Dr. Johannes Brantl, Professor für Moraltheologie Universität Trier, Mitglied des Forum 4 des Synodalen Wegs
Dr. Fryderyk Zoll, Professor für Europäisches und Polnisches Privatrecht sowie Rechtsvergleichung, Universitäten Osnabrück/Krakau, Mitglied des polnischen „Kongresses der Katholikinnen und Katholiken“
 

Planungsteam

Dr. Ruth Bendels
PD Dr. Achim Budde
Dr. Astrid Schilling
Dr. Dewi M. Suharjanto
Prof. Dr. Joachim Valentin


Tagungsort (Präsenzteilnahme)
Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt am Main
Telefon 069 8008718400

Präsenzteilnahmegebühr: 40 €/25 €
Bitte anmelden bei: s.koerber@bistumlimburg.de

Digitalteilnahmegebühr: kostenfrei

Links zur digitalen Teilnahme
Freitag, 8. April 2022, 13:30-19:30 Uhr:
https://youtu.be/BBS3TeiFZW4

Lesung „Blaue Frau“, Freitag, 8. April, 20:30-21:30 Uhr:
https://youtu.be/x_k2cw8dv48

Samstag, 9. April 2022, 9:00 -18:30 Uhr:
https://youtu.be/3d5eK0R-ukA

Eine Anmeldung bei digitaler Teilnahme ist nicht erforderlich.


Bildnachweis: 
Amor und Psyche (1787) von dem italienischen Bildhauer Antonio Canova; © Perseomed canva.com

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