Staat ohne Gott?

Streitgespräch zwischen Verfassungsrechtlern

Prof. Dr. Horst Dreier und Prof. Dr. Paul Kirchhof

Katholische Nachrichtenagentur

11. Dezember 2018 - Angesichts der Debatte um einen "Zusammenprall" von Kulturen und die Herausforderung freiheitlicher westlicher Gesellschaften durch den Islam sei eine Besinnung auf die Grundstrukturen des säkularen Staates geboten, zeigte sich Horst Dreier überzeugt. Die Bedeutung des Neutralitätsgebots werde wachsen, denn staatliche Neutralität wirke integrativ und ermögliche Religionsfreiheit. Paul Kirchhof lobte die "anschauliche Sprache und scharfsinnige Analyse" seines Kollegen. Doch stellte sich für ihn die Frage: Kann ein demokratischer Staat ohne Gott sein, wenn seine Bürger mit Gott leben? Barbara Just

Domradio

12. Dezember  2018 - Diese "wohlwollende Neutralität" des Staates gegenüber den Kirchen wird vom Bundesverfassungsgericht immer wieder betont. Vor allem der Verfassungsrichter Ernst-Wolfgang Böckenförde brachte diesen Begriff ins Spiel. Er ist so bekannt wie Böckenfördes berühmtes Diktum, wonach der Staat von Voraussetzungen lebe, die er selbst nicht garantieren könne. Die Christen seien es unter anderen, die mit ihren Werten prägend wirkten. KNA

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