KNA
13. November 2019 – Die Zahl deutscher Philosophen ist groß. Doch keiner wird so häufig, wenn auch nicht immer richtig, zitiert wie Friedrich Nietzsche (1844-1900). Er lieferte einfach prägnante Schlagworte wie das berühmte „Gott ist tot“ (aus „Der Antichrist“ von 1888). Damit hoffte der Pastorensohn dem Christentum sowie dessen Moral der Selbsterniedrigung und des Leidens endlich den Garaus gemacht zu haben. Doch das Christentum in seinen verschiedenen Ausprägungen existiert noch immer. Ist der Mann mit dem markanten Schnauzbart damit der Fehldiagnose entlarvt, oder müssen sich Christen noch immer verunsichern lassen? Diesen Fragen ging die Katholische Akademie in Bayern am Dienstagabend in München auf den Grund und hatte dazu den Schweizer Nietzsche-Experten Andreas Urs Sommer eingeladen. Der an der Universität Freiburg lehrende Philosoph nahm die Zuhörer mit auf eine spannende Reise durch den Gedankenkosmos des Gelehrten. Barbara Just