Hijob und Faust im Vergleich
Domradio
18. April 2018 -In der Regel ist bei Wetten eine pragmatische Abwägung gefragt, ob das, was der Mensch vermutet, auch tatsächlich in der Zukunft eintreten wird. Im „Faust“ kommt es noch zu einer zweiten Wette, die der Gelehrte dem Mephisto bietet. Mit „Topp!“ willigt dieser ein und „Schlag auf Schlag“ ist man sich einig, dass Faust zugrunde gehen wolle, wenn er zum Augenblicke sage „Verweile doch! du bist so schön!“ Barbara Just
Katholische Nachrichten Agentur
18. April 2018 - Die Gesellschaft um 1500 war von sozialen und politischen Umbrüchen geprägt. Kurz vor der Reformation stellte sich bereits die Frage nach einem gnädigen Gott. Unwetter und Seuchen sorgten bei den Menschen für eine Endzeitstimmung. Sie suchten Halt in Erbauungsliteratur und Gebet. Rosenkränze und überhaupt Andachtsobjekte wurden immer beliebter. Durch fromme Stiftungen und Grabmäler sollten die Nachgeborenen zum Gebet für die Armen Seelen angehalten werden. Barbara Just
Die Tagespost
25. April 2018 - Wie katholisch ist also Goethes Faust? Nimmt man die in Goethes Werk verstreuten Bemerkungen über Kirche und Katholizismus in Augenschein, bedenkt man den ihn umgebenden Geist der Aufklärung, aber auch die im Drama verhandelten Themen der geistigen Übersättigung, der seit Augustinus verurteilten curiositas, der Magie und der rasenden Sinnenlust, so mag man vermuten: Natürlich kein bisschen Katholisch. Ganz anders dann in Goethes Text von 1808: In Bezug auf Gretchen lässt Goethe Gnade vor Gerechtigkeit walten und auch der Teufel muss darin seine Begrenztheit anerkennen. Marie-Thérese Knöbl