Bilden digitale Diskussionen eine echte Gegenöffentlichkeit oder sind sie ein notwendiges Übel des digitalen Zeitalters?
Noch nie wurde so viel diskutiert wie heute. Im Internet kann jeder seine Meinung kundtun, eine Hemmschwelle für Diskursbeiträge existiert nicht mehr. Früher brauchte z.B. das Schreiben und Absenden eines Leserbriefs notwendigerweise einen Grundlevel an Argumentation und Stil, Abstand und Reflexion. Im Internetkommentar ist das anders, man kann seinen Gedanken ungehemmt freien Lauf lassen. Das kann allerdings zu Entgleisungen und Eskalationen führen; der „Hate-Talk“ ist schon zu einer festen Redewendung geworden.
Daher stellen sich momentan einige Fragen neu:
Bilden digitale Diskussionen eine echte Gegenöffentlichkeit oder sind sie ein notwendiges Übel des digitalen Zeitalters?
Tragen sie zur politischen Meinungsbildung bei oder sind sie nichts als eine babylonische Sprachverwirrung?
Ermöglicht das Internet einen demokratischen, allen zugänglichen gesellschaftlichen Diskurs oder verschärft es ihn, führt letztlich zur Radikalisierung der Positionen?
Was können und sollen Medien gegen Hass tun, der sich im Internet entlädt?
Schließlich, wie lässt sich die digitale Meinungsflut bändigen?