Zur Partizipation in der katholischen Kirche

Hubert Wolf

Zum dritten Abend der Reihe "Partizipation in der katholischen Kirche" hatte die Katholische Akademie Bayern am 30. April 2015 den Kirchenhistoriker Prof. Dr. Hubert Wolf aus Münster eingeladen. "Reformideen aus der Kirchengeschichte" lautete der Titel des Abendvortrags von Professor Wolf, der in der Tradition zahlreiche Modelle für mehr Partizipation gefunden hat. So wurden Bischöfe ursprünglich vom Volk oder vom Klerus gewählt, bei der Leitung des Bistums sprach das Domkapitel ein gewichtiges Wort mit. Der Papst war kollegial in das Konsistorium und in Kongregationen eingebunden. Mönche und Nonnen hatten oft mehr Autorität als Priester, Laien entschieden über Kleriker, Frauen konnten fast wie Bischöfe agieren. - Diese Modelle waren Antworten auf Herausforderungen ihrer jeweiligen Zeit. Sie haben sich damals bewährt, wurden dann aber vergessen, wichen neuen Formen oder wurden manchmal auch bewusst unterdrückt. Doch sie gehören zur katholischen Kirchengeschichte und genau betrachtet können sie wichtige Impulse für Reformen enthalten, die mehr Partizipation ermöglichen.