Wie sich die katholische Kirche als Institution während des Nationalsozialismus verhalten hat, darüber wird wohl noch lange kontrovers diskutiert werden. Unbestreitbar aber ist die beachtliche Zahl der Katholiken, die es als ihre christliche Gewissenspflicht ansahen, aktiven Widerstand gegen den NS-Staat zu leisten.
Viele erkannten schon früh die Gefahr der nationalsozialistischen Bewegung und stellten sich ihr mutig entgegen. Sie widersprachen damit dem Anspruch der totalitären Ideologie auf die Verfügungsgewalt über Menschen, prangerten die Terrorisierung und Ermordung zahlloser Unschuldiger an, riefen zum Sturz des Unrechtsregimes auf. Dabei waren sie allerdings häufig auf sich allein gestellt, wurden nicht selten im Stich gelassen und mussten ihren mutigen Einsatz oftmals mit ihrem Leben bezahlen.
Nach dem Krieg gerieten dann viele Christen, die in exemplarischer Weise Widerstand geleistet hatten oder gar zu Blutzeugen geworden waren, in der Öffentlichkeit mehr oder weniger in Vergessenheit.
Unsere Veranstaltung erinnert an vier katholische Persönlichkeiten aus Bayern, die Machtmissbrauch und Unrecht widerstanden und dafür ihr Leben lassen mussten. Das Andenken an diese Märtyrer des Widerstands muss lebendig bleiben!
An Walter Klingenbeck (1924-1943), einen Münchner Jugendwiderständler aus dem katholischen Milieu, erinnert Dr. Jürgen Zarusky, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.