Paulus ist ein sperriger Autor (und auch eine sperrige Person...). Seine Briefe sind zumeist Gelegenheitsschreiben, anlassbezogen und somit tief verwurzelt in der Geschichte des frühen Christentums. Unsere Welt ist zwar anders geworden, aber die Probleme und Fragestellungen der frühchristlichen Gemeinden klingen häufig doch recht aktuell. Auf der anderen Seite erreicht die zweite Ebene seiner Briefe, nämlich die kreative und existentiell tief gehende Theologie, ein Abstraktionsniveau, das höchsten intellektuellen Ansprüchen genügt. Dadurch wird er allerdings nicht leichter verständlich.
In der Karwoche 2016 widmete die Katholische Akademie Bayern die Veranstaltung Biblische Tage, 21. - 23. März 2016, dem Ersten Korintherbrief. In diesem Schreiben an eine christliche Gemeinde in Aufbruch und Umbruch werden wichtige Themen christlicher Existenz auch für heute gültig formuliert, und zwar immer unter der Perspektive radikaler Christusbezogenheit – eine zentrale Herausforderung für Christen aller Epochen.
Prof. Dr. Hans-Georg Gradl, Professor für Exegese des Neuen Testaments an der Theologischen Fakultät Trier, referierte zum Thema: Zu Besuch in Korinth - Stadt und Gemeinde.