Vortrag im Rahmen der Kooperationsveranstaltung "Alles was Recht ist" mit der Zeitschrift "Welt und Umwelt der Bibel"
Am Anfang der Rechtstradition steht das Königsrecht: Die göttlich legitimierte Stellung des Königs legitimiert zugleich seine Gesetze. Mit der Geschichte des jüdischen Volkes wird diese Praxis jedoch in Frage gestellt. Die in den Büchern Mose enthaltenen Gesetze sind nämlich explizit als Gottesrecht legitimiert, wodurch dem orientalischen Sakralkönigtum die Grundlage entzogen wird. Eine völlige Umwertung aller Werte unternimmt schließlich das Christentum, das beide Rechtsformen gleichermaßen kritisiert: „Durch das Gesetz wird niemand gerecht“ (Gal 2,16).
Prof. Dr. Hans Georg Gradl, Neutestamentler von der Universität Trier, zeigt, wie allgegenwärtig das Wort Gesetz in der Bibel ist und wie unterschiedlich der Begriff gemeint ist.