Die Europäische Union wurde lange Zeit von einem einhelligen Konsens getragen: Auf den Trümmern zweier Weltkriege errichtet, avancierte ihre liberale Grundordnung zu einem Garanten für Frieden, Integration und Wohlstand in Europa – ein Selbstverständnis, für das die Parteienlandschaft des Europäischen Parlaments sinnbildlich steht. Schließlich ist das EU-Parlament nicht nur das einzige Organ der Europäischen Union, das in direkter Abstimmung von den Bürgern der EU gewählt wird, sondern gerade dadurch auch ein repräsentatives Abbild der politischen Kräfteverhältnisse in Europa. Doch wie sieht es tatsächlich aus, dieses Kräfteverhältnis? Und welche Bedeutung hat es für die nach Deutschland größten Mitgliedsstaaten Frankreich und Italien?