Der Potsdamer Klimaforscher Ottmar Edenhofer (56) hat den Romano - Guardini - Preis der Katholischen Akademie Bayern erhalten. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem Wirtschaftswissenschaftler am 4. Juli 2018 bei einem Festakt mit mehr als 200 Gästen verliehen. Der Preis würdigt Professor Edenhofers Verdienste als Politikberater, öffentlicher Mahner und Mitarbeiter im Weltklimarat. Umweltschützer und Industrielle schätzten ihn gleichermaßen, begründete Akademiedirektor Dr. Florian Schuller die Auszeichnung. Der Preis ist nach dem Religionsphilosophen und Theologen Romano Guardini (1885 - 1968) benannt.
Die Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, Patricia Espinosa Cantellano, sagte in ihrer Laudatio, Edenhofer habe das Fundament für eine internationale Klimapolitik geschaffen. Das Pariser Abkommen von 2015 und das darin verankerte Zwei-Grad-Ziel seien ihm zu verdanken. Von Edenhofer stamme die Idee, dass globale Gemeinschaftsgüter wie die Atmosphäre geschützt werden müssten. Dieser Einfluss sei auch in den Schlüsselsätzen der Enzyklika Laudato Sí von Papst Franziskus spürbar. Um das zu erreichen, sei ein Paradigmenwechsel von mehr Konkurrenz zu mehr globaler Zusammenarbeit erforderlich. Dafür bleibe aber nicht mehr viel Zeit, so die aus Mexiko stammende UN-Politikerin.
Bayerns Umweltminister Dr. Marcel Huber überbrachte die Grußworte der Staatsregierung und wies auch auf die Verdienste Bayerns in der Umweltpolitik und im Klimaschutz hin. In seinem Schlusswort lobte der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx ganz ausdrücklich den Vortrag von Professor Edenhofer; ihm sei eine Kombination von wissenschaftlichen Vortrag, politischer Rede und guter Predigt gelungen. Der Vortrag wird hier in leicht gekürzter Form wiedergegeben.
Hören Sie den ungekürzten Vortrag von Professor Edenhofer auf:
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