Wie übersetzt man literarische Werke? Am besten gar nicht. Man liest sie im Original. Da das aber bei biblischen Texten sehr aufwändig ist, nämlich mit mehrjährigen Sprachstudien verbunden, wird das Buch der Bücher immer wieder neu übersetzt.
In jeder lebendigen Sprache erfahren Begriffe im Lauf der Zeit feine Nuancierungen ihrer Bedeutung oder sogar einen direkten Bedeutungswandel. Das kann dazu führen, dass sie nicht mehr in ihrem ursprünglichen Sinn verstanden werden.
Aus diesem Grund gibt es jetzt für den deutschen Sprachraum eine neue Einheitsübersetzung der Bibel, die ab 2006 von einer Gruppe Theologen, Historikern und Sprachwissenschaftlern erarbeitet wurde. Parallel zu diesem katholischen Projekt erhielten die evangelischen Christen zum 500. Reformationsgedenken 2017 ebenfalls eine neu übersetzte Fassung der Lutherbibel.
Auf dem Podium in der Katholischen Akademie diskutierten der evangelische Experte für das Alte Testament Christoph Levin (ganz links), der emeritierte katholische Erfurter Bischof Joachim Wanke, Akademiedirektor Florian Schuller und die katholische Neutestamentlerin und Altphilologin Marlis Gielen aus Salzburg. - Eine Bibelübersetzung ist nie ein Werk für die Ewigkeit. „Nach der Textrevision ist vor der Textrevision“, betonten Bischof Joachim Wanke und Christoph Levin übereinstimmend.